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Prof. Dr. Philipp Berens, Gründungsdirektor des Tübinger Hertie Institute for Artificial Intelligence in Brain Health (Hertie AI); Foto: Friedhelm Albrecht / Universität Tübingen

Hertie-Institut verbindet KI mit Neuromedizin in Tübingen

Das frisch gegründete Hertie Institute for Artificial Intelligence in Brain Health (Hertie AI) in Tübingen verbindet künstliche Intelligenz und Neurowissenschaften. Die Hertie-Stiftung finanziert das gemeinsame Projekt mit der Universität Tübingen mit 10 Millionen Euro. Wie die Universität Tübingen mitteilt, entsteht damit an der Medizinischen Fakultät das bundesweit erste Institut, das Prävention und frühe Diagnose von Erkrankungen des Nervensystems mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz erforscht.

Das Hertie AI wird auf neuesten Erkenntnissen im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz aufbauen und diese für ein besseres Verständnis des gesunden und kranken Nervensystems nutzen. Mithilfe komplexer Datensätze, die heute in der Grundlagenforschung verfügbar sind und im Klinikalltag gesammelt werden, sollen am Institut neue Methoden entwickelt werden, um Erkrankungen des Nervensystems früher zu erkennen, Krankheitsverläufe vorherzusagen und Therapien zielgerichteter einzusetzen. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, wird das Hertie AI insbesondere methodische Innovationen vorantreiben, die jene besonderen Anforderungen erfüllen, die an klinisch eingesetzte KI-Methoden gestellt werden: Genauigkeit, Robustheit und Nachvollziehbarkeit.

Gründungsdirektor Prof. Dr. Philipp Berens, Professor im Bereich Data Science an der Universität Tübingen und Sprecher des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen“, forscht seit 15 Jahren auf dem Gebiet: "Mit dem neuen Institut können wir, ausgehend von der methodischen Grundlagenforschung, die translationale Pipeline bis hin zur klinischen Umsetzung abdecken“, erklärt er. "Das ermöglicht uns, die Investitionen in den KI-Standort Tübingen sowohl für die Neuromedizin als auch für die Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen – in Zusammenarbeit mit unseren klinischen Partnern in der Neurologie und Augenheilkunde.“

Die Hertie-Stiftung finanziert das gemeinsame Projekt mit der Universität Tübingen mit 10 Millionen Euro für zunächst fünf Jahre. Unter ihrem Leitthema "Gehirn erforschen“ investiert die Stiftung damit nach der erfolgreichen Gründung des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) im Jahr 2001 in ein neues zukunftsweisendes Großprojekt in Tübingen. 

"Das Hertie Institute for Artificial Intelligence in Brain Health ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg hin zu einer Medizin 4.0. Mit der Digitalisierung der medizinischen Forschung und Krankenversorgung werden wir zukünftig richtungsweisende Fortschritte erzielen. So kann uns die künstliche Intelligenz dazu verhelfen, den gigantischen Datenmengen Herr zu werden, die etwa beim Einsatz modernster medizinischer Diagnoseverfahren entstehen. Umso erfreulicher ist es, dass das Hertie AI an der Medizinischen Fakultät Tübingen angesiedelt ist“, betont Prof. Dr. Bernd Pichler, Dekan der Medizinischen Fakultät Tübingen.

Das Hertie AI ist ein neuer Knotenpunkt im Netzwerk aus Forschungsinitiativen in den Neurowissenschaften und der künstlichen Intelligenz am Wissenschaftsstandort Tübingen und wird in das Cyber Valley Ökosystem eingebettet.

Cluster KI Neckar-Alb