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Prof. Dr. Katja Schenke-Layland; Bildquelle: NMI

Für Ethik in der Stammzellenforschung

Medizintechnische Kompetenz aus Reutlingen ist gefragt: NMI-Leiterin Prof. Dr. Katja Schenke-Layland wurde von der Bundesregierung in die Zentrale Ethik-Kommission für Stammzellenforschung berufen. Die Professorin für Regenerative Medizin an der Uni Tübingen gilt als ausgewiesen Expertin für angewandte Forschung an neuartigen  Biomaterialien. 

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland übernahm im Frühjahr 2018 die Leitung des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts (NMI) an der Universität Tübingen in Reutlingen. Sie folgte Prof. Dr. Hugo Hämmerle, der das Institut seit 2008 leitete. Die neue Frau an der Spitze des NMI ist eine alte Vertraute in den Netzwerken des Instituts: Schenke-Layland hat seit 2011 eine Professur für Medizintechnik und Regenerative Medizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen und ist über zahlreiche biomedizinische Forschungsprojekte mit dem NMI verbunden. Leitungserfahrung an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Forschung sammelte sie parallel dazu während ihrer Karriere am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart.

Während ihrer Doktorarbeit an der Klinik für Thorax-Herz-Gefäßchirurgie (Friedrich-Schiller-Universität Jena) befasste sie sich mit kardiovaskulärem Tissue Engineering, also der Herstellung von Ersatzgewebe für das Herz-Kreislaufsystem aus patienteneigenen Zellen und Biomaterialien. Nach ihrer Promotion 2004 forschte Schenke-Layland fünf Jahre lang auf diesem Gebiet in Kalifornien – seit Ende 2008 als Assistenz-Professorin an der University of California (UCLA) in Los Angeles. Anfang 2010 kehrte Schenke-Layland im Rahmen des Attract-Programms der Fraunhofer-Gesellschaft nach Deutschland zurück. Am Fraunhofer IGB in Stuttgart baute sie eine eigene Arbeitsgruppe für Kardiovaskuläres Tissue Engineering auf und leitete seit 2013 zusammen mit Dr. Petra Kluger die Abteilung Zell- und Tissue Engineering am IGB, bis sie 2016 zusammen mit Prof. Dr. Christian Oehr die Gesamtleitung des Instituts übernahm.

Die Zentrale Ethik-Kommission für Stammzellenforschung (ZES), eine interdisziplinär zusammengesetzte Kommission von Experten aus den Bereichen Ethik, Theologie, Biologie und Medizin, prüft Anträge nach dem Stammzellgesetz (StZG) im Hinblick auf die Hochrangigkeit der Forschungsziele, die ausreichende Vorklärung des Forschungsprojektes und die voraussichtliche Notwendigkeit der Verwendung humaner embryonaler Stammzellen (hES-Zellen). Sie bewertet, ob das Forschungsvorhaben in diesem Sinne ethisch vertretbar ist und gibt zu jedem Forschungsvorhaben, in dem die Verwendung menschlicher Stammzellen geplant ist, gegenüber der Genehmigungsbehörde, dem Robert Koch-Institut, eine Stellungnahme ab. Die ZES wurde erstmals mit Inkrafttreten des Stammzellgesetzes im Jahr 2002 berufen.

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