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Mitten in den Streuobstwiesen auf der Pachtfläche: (v. l.) Unternehmer Nusret Eroglu, Marcus Hölz, Geschäftsführer der AiS, Eroglu-Teamleiter Mehmet Pekdemir, Oberbürgermeister Michael Bulander und Landwirt Paul Schlegel; Bildquelle: Stadt Mössingen

Mössingen: Streuobst-Pate im Paradies

32 neue Bäume, Nistkästen, ein Wildbienenhotel und Sitzbänke am Wanderweg: Der Mössinger Werkzeughersteller Eroglu übernimmt die Patenschaft für 225 Ar im Schwäbischen Streuobstparadies.

Mössingen ist umgeben von einer herrlichen Streuobstlandschaft. Über 40.000 Streuobstbäume bilden eine einzigartige Kulisse mit seltenen Pflanzen und Tieren. Diese beeindruckende Kulturlandschaft kann nur erhalten werden, indem sie gepflegt und geschützt wird. Dafür setzen sich in unserer Stadt viele Bürger, Landwirte und verschiedene Netzwerkakteure seit Jahrzehnten mit Herzblut ein. "Unser Netzwerk ist mustergültig, wir werden bundesweit befragt und besucht“, freut sich Oberbürgermeister Michael Bulander und dankt allen, die sich für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzen. "Immer wieder neue und kreative Ideen werden entwickelt“, das ist eine tolle Sache, so Bulander.

Auf den Plattformen myBäumle und myStückle kann man Patenschaften übernehmen. Die einen legen selber Hand an: pflegen, mähen, ernten. Wer dazu nicht die Zeit oder Kraft hat und trotzdem zum Erhalt der Landschaft beitragen will, kann das auf andere Weise tun: Bürger, Unternehmen und Institutionen übernehmen Verantwortung, in dem sie Pate für ein oder mehrere Bäume werden.

Ein Musterbeispiel stellte Oberbürgermeister Bulander bei einem Pressegespräch in der Nähe des Wanderparkplatzes Linden in Mitten der Streuobstlandschaft vor. Es ist eine Win-win-Situation: Mössinger Bürger und Unternehmer Nusret Eroglu wollte zum Erhalt seiner zweiten Heimat etwas beitragen und sich für die Natur und Gesellschaft einbringen. Die Stadt hatte dafür das passende Grundstück, eine 225 Ar große Streuobstwiesenfläche, die in die Jahre gekommen war. Schnell war die Patenschaft übernommen. "Der Mensch ist, was er gemacht hat“, sagt Nusret Eroglu, „ich fühle mich hier wohl, das ist keine große Sache, sich einzubringen ist unsere Pflicht“.

Mit organisiert hat das ganze Marcus Hölz, Geschäftsführer der AiS (Arbeit in Selbsthilfe), er übernimmt mit seiner Grüngruppe die Pflege der Fläche. Die Patenschaft ermöglicht Menschen mit Behinderung die Teilhabe  am Arbeitsleben. Die Grüngruppe entfernte 15 alte Bäume, die nicht mehr zu retten waren, und pflanzte 32 neue Bäume, überwiegend alte Obstsorten, Kirschen, Birnen und Waldnussbäume. Neue Greifvögelaufsitze und Nisthilfen sowie ein Wildbienenhotel und Sitzbänke am Wanderweg wurden installiert. Finanziert wird das Ganze von der Firma Eroglu. Mit dem Landwirt Paul Schlegel vom Lindenhof ist ein weiterer Partner im Boot. Er hat sich mit seiner Familie bisher um die Fläche gekümmert und bewirtschaftet weiterhin das Grünland und nutzt das Heu für seine Tiere.

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