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Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck (Mitte) und Peter Wilke (r.), Leiter des Amts für Wirtschaft und Immobilien gratulieren Geschäftsführer Olaf Furtmeier vor der Geschäftszentrale von BURKHARDT+WEBER. Bildquelle: Stadt Reutlingen

Innovations-Champions aus Neckar-Alb

Im Rahmen des Wettbewerbs "Top-Innovator" zeichnet die compamedia GmbH alljährlich 100 Mittelständler mit besonderer Innovationskraft aus. 2020 haben fünf Unternehmen aus Neckar-Alb die Trophäe erhalten.

Die BURKHARDT+WEBER Fertigungssysteme GmbH blickt auf über 130 Jahre Unternehmenstradition am Standort Reutlingen zurück und wird künftig Partner des neu entstehenden Innovationszentrums INNOPORT. Der Werkzeugmaschinenbauer aus Reutlingen hat sich modernen Entscheidungsprozessen verschrieben: flache Hierarchien und Mitarbeiter, die sich aktiv in Prozesse einbringen, sind jetzt wichtig. So entscheidet etwa das Produktentwicklungsteam gemeinsam, wie eine neue Idee technisch verwirklicht wird. Die Vorgesetzten haben zwar ein Mitspracherecht, beschlossen wird allerdings mehrheitlich. „Auf diese Weise stehen die Leute tatsächlich hinter einer Entscheidung und tragen sie mit“, sagt der Geschäftsführer Olaf Furtmeier, der den Wandel hin zu einer innovationsfreundlichen Führungskultur im TOP 100-Unternehmen angestoßen hat. Die Voraussetzung für eine solche Arbeitsweise ist es, die Mitarbeiter entsprechend zu befähigen. Es waren deshalb viele Fortbildungen und Gespräche für den Übergang zu diesem innovativen Entscheidungsprozess nötig. "Von den agilen Managementmethoden, wie sie bei BURKHARDT+WEBER eingesetzt werden, kann auch eine Stadtverwaltung noch etwas lernen", erklärte Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck, der dem Unternehmen gemeinsam mit Peter Wilke, Leiter des Wirtschaftsamts, bei einem Besuch gratulierte.

Als "smarte Einheizer" werden die Macher der Rottenburger Lofec GmbH betitelt: Sie haben gemäß den Wettbewerbsunterlagen das dünnste, einfachste und leichteste Heizungs­system der Welt entwickelt. Die einen halben Millimeter dünnen  Heizbahnen bringen es pro Quadratmeter auf gerade einmal 100 Gramm und dürfen unter Holz- und Kuststoffbelägen verlegt werden, dank Niedervolt-Technik sogar im Bad. Damit ist die Heizung auch für Tiny-Houses oder Modulbauhäuser interessant. „Leichtes, ökologisches Bauen ist das Gebot der Stunde. Diesen Ansatz verfolgen wir für die Heizungsbranche konsequent schon seit Jahren“, sagt der Geschäftsführer Jürgen Schneider.

Wohlige Wärme findet die Sinfiro GmbH natürlich auch gut, wenn es zu heiß wird, hat sie aber etwas dagegen: Individuelle Brandschutzlösungen für Gebäude jeglicher Art. Am Balinger Firmensitz beschäftigen sich rund 40 Architekten, Ingenieure, Naturwissenschaftler, Bautechniker und Bauzeichner verschiedener Spezialisierungen mit der Frage: Wie können Gebäude oder Veranstaltungsgelände sicherer gemacht werden? „Natürlich sind wir dabei an gesetzliche Vorgaben gebunden“, erläutert der Geschäftsführer Ralf Galster. „Unsere kreative Leistung besteht jedoch darin, trotzdem Möglichkeiten zu finden, die für den Bauherrn sinnvoll sind. Oft werden gar nicht alle Möglichkeiten zur Gänze ausgeschöpft.“

Der Funke kann bei der Sülzle-Gruppe durchaus überspringen, denn Kerngeschäft der in Rosenfeld im Zollernalbkreis beheimateten Unternehmen gehört das Formen von und der Handel mit Stahl.  zu den weiteren Unternehmensbereichen zählen der Anlagenbau, die Gebäude- und Umwelttechnik sowie die Aufbereitung und Verwertung von Klärschlamm.  Damit den Mitarbeitern die guten Ideen nicht ausgehen, legen die Führungskräfte viel Wert auf Aus- und Weiterbildung. Dementsprechend bietet die SÜLZLE­Akademie eigene Schulungsräume, und die digitale Schulungsplattform wird stetig ausgebaut. Über allem stehe wertorientiertes Handeln und das Zwei-Gewinner-Prinzip: „Ob Mitarbeiter, Kunde oder Lieferant: Wir gehen mit allen sehr partnerschaftlich um“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Sülzle.

Rund 13 Prozent des Jahresumsatzes investiert die in Haigerloch ansässige Theben AG in die Entwicklung von Innovationen. Der Hersteller von Zeitschaltuhren baut neue Geschäftsfelder aus, hat ein internes Innovationslabor installiert und kooperiert mit Start-ups. Vorstand Paul Sebastian Schwenk, der Urenkel des Firmengründers Paul Schwenk, setzt bei Innova­tionen auf neue Geschäftsideen und auf einen Kulturwandel im Unternehmen: " Der Fokus verlagert sich von Stand-­alone-Produkten auf ganze Systeme.“  Ein wichtiger Innovationstreiber sei die neu eingerichtete Entwicklungsabteilung „Plattform & Innovationen“, die sich mit Bildverarbeitung, Sensorik, künstlicher Intelligenz und intelligenten Stromzählern befasst. Zudem ist Theben Mitinitiator einer Start-up-School und aktives Mitglied der „Start-up-Angels Alb-Bodensee“.

Cluster Maschinenbau Neckar-Alb