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Wer im "Gläsernen Haus" sitzen will, muss Steine klopfen: Kathrin Berger, Leiterin des Gebäudemanagements Reutlingen, Oberbürgermeister Thomas Keck (Mitte) und Finanz und Wirtschaftsbürgermeister Roland Wintzen beim offiziellen Baustart in der historischen Häuserzeile Oberamteistraße. Bildquelle: Stadt Reutlingen

Hammerschläge für Reutlingens historische Häuserzeile

Hammer und Meißel statt Spaten oder Bagger am 27. November 2023: Lautstark gaben Reutlingens Stadtverwaltung und Gemeinderat um Oberbürgermeister Thomas Keck das Signal für den Baubeginn für das Haus, das die historische Zeile Oberamteistraße abstützen soll. Die Kosten fürs Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Der Neubau kostet rund 5 Millionen, 3,333 Millionen Euro davon übernimmt der Bund im Rahmen des Förderprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus".

"In den letzten Jahrzehnten haben Stadt und Gemeinderat immer wieder um Lösungen gerungen, die aus dem 14. Jahrhundert stammende historische Häuserzeile zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen", erinnerte der Oberbürgermeister. Mit dem Realisierungswettbewerb im Jahr 2018 sei der Startschuss für den Erhalt und die weitere Nutzung der Häuserzeile sowie den Neubau auf dem Grundstück des ehemaligen "Steinernen Hauses“ gefallen.

Mit dem Verlust des 1972 abgerissenen Eckgebäudes war die älteste Fachwerkhäuserzeile Süddeutschlands in bedenkliche Schieflage geraten. Der Neubau des Stuttgarter Büros Wulf Architekten stützt die Gebäude nicht nur, sondern ermöglicht zugleich auch eine barrierefreie Erschließung. Das "Gläserne Haus", das das "Steinerne Haus" ersetzt,  kann Raum für kleinere Veranstaltungen bieten, unterstrich der Rathaus-​Chef: Als Museumsforum für das nach Abschluss der Sanierungsarbeiten entstehende Museum könne man in dem Neubau verweilen und erste Einblicke in die Geschichte der Hauserzeile bekommen.

Die Bestandsgebäude, deren Sanierung rund 14 Millionen Euro kostet, werden über das Bund-​Länder-Programm "Lebendige Zentren“ als wichtiger Bestandteil der Sanierungsmaßnahme "Quartier Oberamtei“ gefördert. Zusätzlich zu den bereits bewilligten Fördermitteln wurden Anträge auf Denkmalförderung bei Land und Bund gestellt, wodurch bisher Fördermittel in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden.

Den Zeitplan für den Neubau erläuterte Baubürgermeisterin Angela Weiskopf: Im Dezember starten die Rohbauarbeiten, die Bodenplatte soll bis Ende März 2024 fertig gestellt sein, im Sommer folgen die Arbeiten am Holztragwerk. Die markante Eindeckung mit  Glasbiberschwanzziegeln soll im Februar 2025 fertig gestellt sein.