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Das künftige Streckennetz der Regionalstadtbahn mit Mössingen als zentralem Knotenpunkt. Bild: Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb

Die Regionalstadtbahn dreht sich um Mössingen

Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb hat in Mössingen den Stand der Dinge und weitere Planungen vorgestellt. Deutlich wurde dabei: Das künftige regionale Verkehrsnetz hat seine Drehscheibe in der Blumenstadt.

Im Wesentlichen geht es beim laut Oberbürgermeister Michael Bulander "größten Klimaschutzprojekt in der Region" darum, die Städte und Gemeinden der Region Neckar-Alb durch eine Stadtbahn zu verbinden. Dabei werden die bestehenden Eisenbahnstrecken genutzt und ausgebaut und mit neuen Straßenbahnstrecken verbunden. Die Zollern-Alb-Bahn von Tübingen über Mössingen bis Albstadt-Ebingen wird im Zuge des Projekts elektrifiziert und ausgebaut. Die Elektrifizierung der Strecke ermöglicht, dass die Züge aus Mössingen in den neuen Tiefbahnhof in Stuttgart einfahren können, die Fahrgäste müssen also unterwegs nicht aus den bisher genutzten Dieseltriebwagen in einen elektrisch betriebenen Zug umsteigen.

Prof. Dr. Tobias Bernecker, Geschäftsführer des Zweckverbands nannte zwei Hauptnutzen der Stadtbahn für Mössingen:
Einerseits bringe der Ausbau des Streckennetzes  Mössingen durch eine höhere Taktung eine deutlich bessere Anbindung an die Region bis nach Albstadt und Stuttgart. Vorgesehen sind  demnach zehn Verbindungen in der Stunde ab dem Bahnhof Mössingen, aktuell sind es vier. Statt wie bisher alle zwei Stunden, fährt dann jede Stunde ein schneller Direktzug nach Stuttgart mit Unterwegshalt am Flughafen bezihungsweise  nach Albstadt. Außerdem werde jeweils zweimal pro Stunde einen Zug in Richtung Tübingen beziehungsweise Albstadt fahren, "der fährt heutzutage nur einmal". In Richtung Tübingen wird es zusätzliche Halte in Nehren geben, unter anderem am Schulzentrum Steinlach-Wiesaz, einen neuen Halt im Industriegebiet Tübingen-Steinlachwasen und einen beim Behördenzentrum, von wo aus man dann schneller ins Behördenzentrum oder zur Tübinger Arena am Festplatz gelangt. Dazu kommen stündlich zwei Direktverbindungen nach Reutlingen über Nehren, Gomaringen, Ohmenhausen und Betzingen (Industriegebiet West), die dem Bangen um den Anschlusszug am Tübinger Hauptbahnhof ein Ende machen werden.

Weiterhin werde Mössingen durch seine Lage als Knotenpunkt zwischen Zollernalbkreis, Tübingen, Reutlingen und Stuttgart zur "Mobilitätsdrehscheibe“ der Region Neckar-Alb. Bis zu 7.500 Reisende erwarten die Planenden täglich am Mössinger Bahnhof – bei 85.000 Nutzerinnen und Nutzern der Regional-Stadtbahn insgesamt. Das heißt, fast jeder zehnte Reisende wird in Mössingen ein-, aus-, oder umsteigen. Die Stadt erfährt dadurch eine Aufwertung, die sie durch städtebauliche Maßnahmen unterstützen kann und sollte, um sich nachhaltig als attraktiven Standort zu positionieren, riet Bernecker.

Mössingens  Baubürgermeister Martin Gönner bezeichnete diese Gelegenheit als "historischen Moment“, der sich genauso stark auf die Mössinger Stadtentwicklung auswirken werde wie die Anbindung Mössingens ans Eisenbahnnetz im Jahr 1869.

Stadtentwicklung in Mössingen

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