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Bildquelle: NMI

Reutlingen wird Spitzenstandort der Nanoanalytik

Mit neuen Elektronenmikroskopen blickt das NMI Reutlingen auf die atomare Ebene. Hochspezialisierte Analysegeräte dienen der Material-, Werkstoff- und Produktentwicklung

Nanoanalytik, die Erforschung kleinster Strukturen in der Größe eines Millionstel Millimeters, spielt in der Entwicklung von neuen Materialen eine große Rolle. Zwei der weltbesten Elektronenmikroskope befinden sich nun im Zentrum für Analytik und Elektronenmikroskopie des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts an der Universität Tübingen (NMI) in Reutlingen. Die Mikroskope ermöglichen Forschungseinrichtungen und regionalen Unternehmen aus der Medizintechnik sowie des Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbaus einen einfachen Zugang zu moderner Nanotechnik.

„Zuvor mussten Materialforscher zu Instituten nach Aachen oder Zürich fahren. Mit der Spitzentechnologie können wir Nanoanalysen nun auch im Südwesten Deutschlands durchführen“, sagt Dr. Stefan Raible, stellvertretender Institutsleiter, NMI Reutlingen. Mit den Elektronenmikroskopen soll nicht nur der atomare Bereich abgebildet, sondern auch Proben mit der sogenannten Kryo-Präparation für die Mikroskopie vorbereitet werden. Bislang findet die Methode zur Probenpräparation in der Materialforschung nur selten Anwendung. Die Beschaffenheit kleinster Strukturen kann Materialeigenschaften entscheidend beeinflussen und ist damit für neue und verbesserte Produkte von zentraler Bedeutung. Je präziser Unternehmen die kleinsten Bestandteile von Materialien analysieren können, desto besser sind sie im Wettbewerb aufgestellt.

Forscher und Unternehmen im Südwesten Deutschlands haben seit der Eröffnung des NMI Zentrums für Analytik und Elektronenmikroskopie in Reutlingen im Jahr 2018 die Möglichkeit, Geräte zur Nanoanalyse zu nutzen. Moderne Elektronenmikroskope in dem Forschungs- und Dienstleistungszentrum für hochauflösende Nanoanalytik gewährleisten ihnen dabei eine artefaktfreie Präparation von Proben und deren hochauflösende Abbildung. Dies ermöglicht den Nutzern des Zentrums für Analytik und Elektronenmikroskopie die Morphologie und die chemische Zusammensetzung eines Materials genau zu bestimmen. Mit der neuen Technik zählt die Region um Reutlingen nun zu den europäischen Spitzenstandorten der Nanoanalytik. Ziel des NMI ist es, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen für ihre Material-, Werkstoff- und Produktentwicklung den Zugang zu dieser modernen Nanoanalytik zu erleichtern.

Relevant ist hochauflösende Elektronenmikroskopie vor allem für Materialwissenschaften, Biomedizin und Werkstofftechnik. Zudem kommt sie in Bereichen der Halbleiterindustrie, der Life-Science-Forschung und in neuen Geschäftsfeldern wie der Elektromobilität oder dem 3D-Druck zum Einsatz. Neben den Analysegeräten können Unternehmen das Zentrum für Analytik und Elektronenmikroskopie auch als Anlaufstelle für materialwissenschaftliche und nanotechnische Expertise und Beratung nutzen. Mit dem ganzheitlichen Ansatz will das NMI regionalen Unternehmen zu genauer Nanoanalytik und einem internationalen Wettbewerbsvorteil verhelfen.

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