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Gründeten in der Garage das Unternehmen Mireca: Barbara Brunnhuber und Prof. Dr. François Paquet-Durand. Foto: Manuel Rüschke

Biotech: Tübingen der ideale Gründerstandort

Kaum gegründet und schon ausgezeichnet: Die Mireca Medicines GmbH entwickelt eine Therapie gegen erbliche Augenkrankheit und erhält den Innovationspreis der BioRegionen. Das Start-up profitiert dabei vom Tübinger Umfeld. 

Die Mireca Medicines GmbH arbeitet an einer Methode zur Behandlung erblicher Netzhauterkrankungen, die bislang nicht heilbar sind. Ein Team um Prof. Dr. François Paquet-Durand vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Tübingen hat eine Substanz gefunden, die den Verlust des Augenlichts stoppen könnte. Die Gründer, die ganz nch dem Klischee in einer Art Garage angefangen haben,  sind international vernetzt. Dennoch betrachten sie Tübingen in der BioRegioSTERN als ihren idealen Standort.  "In Tübingen ist sozusagen ‚the brain’ des Unternehmens. Außerdem bietet uns diese Region perfekte Unterstützung in jeglicher Form“, erklärt CEO Barbara Brunnhuber.

Erbliche Netzhautdegeneration, wie beispielsweise die sogenannte Retinitis Pigmentosa (RP), betrifft weltweit mindestens zwei Millionen Menschen. Die Augenkrankheit führt zu schweren Sehbehinderungen und zur allmählichen Erblindung und ist momentan noch nicht behandelbar. Ein EU-gefördertes internationales Konsortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen hatte es sich daher vor rund fünf Jahren zur Aufgabe gemacht, neue Substanzen zur Heilung von Retinitis Pigmentosa zu entwickeln. Als wissenschaftlicher Koordinator des Projektes fand Prof. Paquet-Durand gemeinsam mit seinen Partnern den Schlüssel: „Wir haben festgestellt, dass bei RP eine Überaktivierung des cGMP-Signalweges vorhanden ist. Das heißt, dass durch den Anstieg dieses zellulären Botenstoffes die Zellen in den Photorezeptoren des Auges absterben. Hier Medikamente einzusetzen, ist nicht einfach, weil die Netzhaut durch die ‚Blut-Retina-Schranke’ abgeschirmt wird.“ Die Lösung: Die therapeutische Substanz, ein cGMP-Analogon, das dem natürlichen cGMP ähnelt, aber dessen Stoffwechselwege hemmt statt zu aktivieren, muss in eine Formulierung „verpackt“ werden, die es ihr erlaubt, diese Schranke zu überwinden.

"Die Gründung der Mireca Medicines GmbH ist die logische Konsequenz, da sich das Konsortium sicher ist, eben diese Lösung gefunden zu haben“, sagt Brunnhuber.  Das Unternehmen ermöglicht nun die kommerzielle Verwertung der Patente und damit letztlich die Entwicklung einer Therapie für Patienten. Im nächsten Schritt folgen die klinischen Versuche der Phasen 1 bis 2b, die voraussichtlich am Steinbeis Transferzentrum eyetrial am Department für Augenheilkunde der Augenklinik Tübingen durchgeführt werden. Prof. Paquet-Durand ist überzeugt, dass in vier Jahren, wenn diese Phasen abgeschlossen sein werden, konkrete Ergebnisse vorliegen, die Patienten Anlass zur Hoffnung geben werden: „Wir sind bereits mit nationalen und internationalen Patientenorganisationen in Kontakt, um Betroffene frühzeitig in den Entwicklungsprozess einbinden zu können.“

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