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Das Helmholtz-Forschungsprojekt MuSPAD (Multilokale und Serielle Prävalenzstudie zu Antikörpern gegen SARS-2-Coronavirus in Deutschland) soll Licht in die Dunkelziffern bringen.

Kreis Reutlingen wird Pilot-Region für Helmholtz-Studie

Wie lässt sich die Corona-Pandemie gezielt auf Basis verlässlicher Daten eindämmen, wenn doch viele Infizierte nicht wie zu erwarten auf das Virus reagieren oder überhaupt keine Krankheitssymptome bemerken? Dieser Frage geht die Helmholtz-Gemeinschaft in einer bundesweiten Forschungsprojekt nach. Pilotregion für die Antikörperstudie ist ab 1. Junli 2020 der Landkreis Reutlingen.

Wie das  Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig mitteilt, deuten wissenschaftliche Daten darauf hin, dass aufgrund milder und asymptomatischer Infektionsverläufe viele COVID-19-Fälle nicht erfasst werden. Daher gibt es bislang keine ausreichenden Daten, wie viele Personen in Deutschland bereits eine Infektion durchgemacht und damit eine mutmaßliche Immunität gegen SARS-CoV-2 aufgebaut haben. Bei der Beurteilung und Prognose des weiteren Verlaufs der Pandemie spielen diese Daten allerdings eine wichtige Rolle.

Vor diesem Hintergrund startet das HZI das bundesweites Projekt MuSPAD (Multilokale und Serielle Prävalenzstudie zu Antikörpern gegen SARS-2-Coronavirus in Deutschland). Dadurch soll das Wissen über die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 und entsprechender Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland im Zeitverlauf verbessert werden. Auf dieser Grundlage können Wissenschaftler Handlungsempfehlungen abgeben, wie die Verbreitung des Coronavirus gebremst werden kann, ohne das öffentliche Leben massiv einzuschränken.

Der Landkreis Reutlingen hat jetzt einen Kooperationsvertrag mit dem HZI abgeschlossen. Ab dem 1. Juli 2020 wird auf dem ehemaligen Paketpostgelände in Reutlingen das Testzentrum durch die Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben. Das HZI hat die Studie konzipiert (Studienleitung Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am HZI) und ist mit Beteiligung des Kreisgesundheitsamtes verantwortlich für die Planung, Durchführung und Auswertung. Die Stadt Reutlingen stellt für die Testungscontainer ein Gelände zur Verfügung. Die Studienteams bestehen aus hierfür geschultem Personal des HZI und der Johanniter. Die Laboruntersuchungen finden zunächst alle zentral in einem Labor statt und werden dann zur Bestätigung und für weiterführende Analysen im Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und am Reutlinger NMI (Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen) untersucht. Um eine regionale bevölkerungsrepräsentative Stichprobe zu gewährleisten, werden für die MuSPAD-Studie nur eigens eingeladene Teilnehmerinnen und Teilnehmer getestet.

Landkreis Reutlingen

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