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Barry Fogarty stellt im Video sein Start-up im ESA-BIC vor. Bildquelle: RTF1

ESA-BIC: Weltraumtechnik kommt in Neckar-Alb zur Marktreife

Im Technologiepark Tübingen-Reutlingen ist ein Standort des Business Incubation Centers der Europäischen Weltraumagentur (ESA BIC) angesiedelt. 17 Startups mit Bezug zur Weltraumtechnik werden unterstützt oder haben das dort 2018 gestartete Programm durchlaufen. Über die Aufnahme der jungen Unternehmen entscheidet die ESA. Nächste Deadline dafür ist im Oktober.

Der Nutzen von Weltraumtechnik kann im genauen Blick von ganz weit oben oder in neuen Anwendungen für Satellitennavigation liegen. Aber auch die Bedingungen auf einer engen Raumstation mit Schwerelosigkeit und der Notwendigkeit zu höchster Effizienz bringen Entwicklungen voran. Im ESA-BIC gibt es derzeit junge Unternehmen, die Satellitenaufnahmen für die Landwirtschaft aufbereiten, mit Hilfe von Wärmebildern und Positionsdaten Lecks in der Dämmung großer Gebäude aufspüren oder per Augmented Reality Schulungsszenarien für Umgebungen erstellen, in denen man nicht vorab für den Ernstfall trainieren kann. 

Der Fernsehsender RTF1 stellt in einem aktuellen Beitrag stellvertretend drei Start-ups im ESA-BIC vor:
Barry Fogarty münzt seine jahrzehntelange Erfahrung in der Medizin-Branche in eine Geschäftsidee um, die Ärzten den verschlüsselten Versand von Untersuchungsergebnissen und Patiendaten in Echtzeit ermöglicht. Damit beispielsweise Rötgenbilder nicht nur schnell, sondern auch punktgenau nur in der behandelnden Praxis ankommen, wird der Empfangsradius über Positionsdaten eingeschränkt.
Die yuri GmbH hat einen platzsparenden Behälter entwickelt, in dem Pharma-Entwickler gleichzeitig mehrere hochreine Protein-Kristalle in der Schwerelosigkeit wachsen lassen können -  zu einem Bruchteil der Kosten, die für solche Experimente bislang anfallen.
Ein Bauteil aus dem in sich geschlossenen Lebenserhaltungssystem der ISS setzt H2E Ecosystems für die irdische Fischzucht ein: Im Bioreaktor wird das Abwasser aus den Fischbecken von Bakterien und Algen gereinigt. Dabei entsteht wieder hochwertiges Fischfutter.  

Im Reutlinger Inkubator sollen diese Ideen schnell zur Marktreife gelangen. Die Beschleunigung erfolgt - gleich einem Raketenstart - in vier Stufen: Nach Erstberatung und Abgabe des Antrags beim Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer der IHK Reutlingen (IHK-IWW) entscheidet eine Jury der ESA über die Aufnahme des jungen Unternehmens. Ist der Fördervertrag unterzeichnet, beginnt die bis zu zweijährige Förderphase. Dabei profitieren die Gründerinnen und Gründer von Zuschüssen durch die ESA und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg zur Produktentwicklung und Patentrecherche, vom Raumangebot im TTR und von den Kontakten in den IHK-Netzwerken. Als technische Ansprechpartner stehen Airbus Defence and Space in Friedrichshafen und Bosch Automotive Electronics in Reutlingen bereit.

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